
Diskussionsmethode: Fishbowl

Das erfahren Sie in diesem Beitrag
Dafür oder dagegen: Schüler diskutieren im „Goldfischglas“
Es ist nicht immer einfach, eine Frage oder einen Themenaspekt mit der gesamten Klasse zu diskutieren. Oft beteiligen sich nur wenige Schüler aktiv, der grosse Rest lässt sich berieseln.
Diskussionsmethoden für grössere Gruppen helfen, Diskussionen zu strukturieren und alle Schüler einzubinden. Die Fishbowl-Diskussion ist eine von ihnen.
Hier können sich die Schüler darin üben, überzeugend und fair zu diskutieren.
Gut geeignet für einen regen Austausch unter den Schülern ist auch die Kugellager-Methode, die wir im Beitrag „Wiederholung von Lerninhalten“ kurz beschreiben.
Bevor losdiskutiert werden kann
- Um ein Thema diskutieren zu können, brauchen die Schüler gute Kenntnisse darüber. In der Regel steht eine Diskussion deshalb eher am Ende einer Unterrichtseinheit, sodass sich die Schüler zu der Diskussionsfrage auf Grundlage ihres Wissens eine eigene Meinung bilden und diese auch begründen können.
- Je besser die Schüler informiert sind, umso leichter fällt es ihnen, Argumente für die eigene Position zu finden und Gegenargumente zu kontern.
- Das Thema oder die Fragestellung sollte offen formuliert sein, sodass es keine zwingend richtige oder falsche Haltung gibt.
- Je nachdem, wie komplex das Thema ist, sollten die Schüler Zeit für die Vorbereitung ihrer Argumente erhalten.
Vorbereitung auf die Fishbowl-Diskussion
Wählen Sie eine kleine Gruppe (etwa 3 bis 5 Schüler) aus, die von Beginn an aktiv mitdiskutieren soll. Die anderen bilden mit ihren Stühlen einen Sitzkreis. In der Mitte bildet die Diskussions-Kerngruppe ebenfalls einen kleinen Sitzkreis und stellt zudem noch einen weiteren Stuhl hinzu, der zunächst leer bleibt.
Um die Diskussion in Gang zu halten, Denkanstösse zu geben oder unsachliche Redebeiträge zu unterbinden, können Sie oder ein Schüler die Rolle eines Moderators übernehmen.
Diese Ausgangsposition erklärt auch die Bezeichnung der Methode als Fishbowl: Die Schüler im Innenkreis sind sozusagen die Fische, die von den Schülern aussen beobachtet werden. Die runde Sitzanordnung symbolisiert das „Goldfischglas“.
Durchführung der Fishbowl-Diskussion
Die Schüler im Innenkreis beginnen nun das Thema zu diskutieren. Jeder darf seine eigenen Ansichten äussern, sollte diese aber immer auch begründen.
Geht es zu sehr durcheinander, greift der Moderator ein. Findet ein Schüler gar kein Ende, kann er das Wort auch einem anderen übergeben. Wichtig ist, dass die Diskussion nicht beleidigend oder unsachlich wird.
Die Schüler im Aussenkreis hören zu und machen sich Notizen zur Diskussion und den genannten Argumenten der Diskutierenden. Meint einer dieser Schüler, dass ein Themenbereich noch zu wenig erörtert wurde oder er wichtige, noch nicht genannte, Argumente beitragen kann, darf er den freien Stuhl einnehmen und sich kurz an der Diskussion beteiligen. Dadurch erhält er sofort das Rederecht. Hat er seinen Punkt dargelegt, wechselt er wieder nach aussen und ein anderer Schüler kann ggf. den leeren Platz einnehmen.
Da die Diskussion nur von wenigen Personen geführt wird, können ihr alle Schüler gut folgen. Auf der anderen Seite haben auch die zunächst nur beobachtend tätigen Schüler die Möglichkeit, durch den leeren Stuhl ihre Sicht der Dinge zu äussern und sich aktiv zu beteiligen. Diese Impulse von aussen halten die Diskussion lebendig.
Feedbackrunde im Anschluss
Auf die Diskussion folgt im Anschluss noch eine Feedbackrunde. Mithilfe eines Fragebogens oder frei in der Runde können nun noch Rückmeldungen zum Ablauf der Diskussion und das Diskussionsverhalten vorgetragen werden.
Die Fishbowl-Methode kann auch zum Vortragen und Diskutieren von Arbeitsergebnissen, oder in Form eines geteilten Sitzkreises als eine Pro-Contra-Diskussion, durchgeführt werden.
Winkelriedstrasse 82
8203 Schaffhausen
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