Grammatische Strukturen – Automatisierung und Flüssigkeit mit Minidialogen
Minidialoge spielen eine sehr relevante Rolle im Fremdsprachenunterricht. Sie bringen Dynamik in den Unterricht, aktivieren die Lernenden zum Sprechen, fördern die Interaktion und tragen zum Flüssigkeitstraining bei. Sie haben das Ziel, grammatische Strukturen in einem natürlichen Kontext zu präsentieren. Die Interaktion zwischen den Gesprächspartnerinnen und -partnern gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Sprache auf eine direkte und praxisorientierte Weise zu erleben.
Die Themen von Minidialogen sind Alltagssituationen, die von den Lernenden in der alltäglichen Kommunikation tagtäglich gebraucht und genutzt werden können, z. B. Arbeit, Essen, Verkehr usw.
Durch den „Ich-Bezug” können die Lernenden das Lernmaterial besser und effektiver einüben und abspeichern.
Automatisierung im Bereich der Grammatik bezieht sich auf das gezielte Wiederholen und Üben bestimmter Strukturen. Durch das Vorlesen der korrekten Sätze, können sowohl Wortschatz als auch grammatische Strukturen gefestigt werden.
In diesem Beitrag erhalten Sie Infos zu den wichtigsten Prinzipien beim Einsatz von Minidialogen zur Erarbeitung von grammatischen Strukturen im Sprachunterricht und 5 Praxisbeispiele für Minidialoge, die Lernende dazu befähigen, Grammatik in realen Kontexten anzuwenden und zu internalisieren. Ausserdem wird erläutert, warum Minidialoge ein effektives Mittel zur Vermittlung grammatischer Regeln sind.
Welche wichtigen Prinzipien brauchen wir für eine erfolgreiche Arbeit mit Minidialogen?
„Lerneraktivierung“
Unter dem Begriff „Lerneraktivierung“ wird der aktive Spracherwerb verstanden, d. h., der Lernende setzt sich intensiv mit dem Lernstoff auseinander und beteiligt sich aktiv am Unterrichtsgeschehen.
Minidialoge bieten eine willkommene Abwechslung zu klassischen Grammatikübungen. Sie ermöglichen den Lernenden, die Sprache in realitätsnahen Situationen zu üben, was die Motivation steigern kann.
Erfolgsorientierung
Erfolgsorientiertes Lernen bedeutet, Erfolgserlebnisse zu haben, um eine Fremdsprache besser und nachhaltiger zu lernen. Motivation ist ein Schlüsselwort für Erfolgsorientierung, für ein erfolgreiches Lernen. Beim Sprechen der Minidialoge haben die Lernenden Erfolge, sie sind nicht überfordert und können dabei das flüssige Sprechen trainieren.
Förderung der Interaktion und Kommunikation
Interaktion erfordert, dass die Schülerinnen und Schüler miteinander interagieren: Die Lernenden tauschen sich untereinander aus, um eine Aufgabe zu bewältigen. Durch die ständige Interaktion wird die mündliche Ausdrucksfähigkeit verbessert, und gleichzeitig verankern sich grammatische Strukturen durch regelmässige Wiederholung immer besser im Sprachgedächtnis.
Kontextbezogenes Lernen
Grammatik wird nicht isoliert und abstrakt vermittelt, sondern im Kontext, was das Verständnis und die spätere Anwendung erleichtern. Durch die Verankerung der Regeln in realen Dialogen behalten die Lernenden das Gelernte besser im Gedächtnis.
Flexibilität
Minidialoge lassen sich leicht an verschiedene Niveaus und Themen anpassen. Sie bieten sowohl im Anfängerunterricht als auch in fortgeschrittenen Klassen eine sinnvolle Möglichkeit, Grammatik zu vermitteln.
Automatisierung und Flüssigkeit
Ziel der Automatisierung ist das Training der sprachlichen Flüssigkeit, d. h. Üben ohne Nachdenken. Die Lernenden sollen die Minidialoge viel wiederholen und dabei formelhafte Wendungen, sogenannte Chunks, verwenden. Die Übungsmuster sollten auch einen Sitz im Leben haben, also im Alltag nutzbar sein.
Ablauf:
Minidialoge werden in Partner- oder Gruppenarbeit, in verschiedenen Arbeitsformen wie Kettenübung, Interview, Frage-Antwort usw. durchgeführt.
Die Gesprächspartnerinnen und -partner wechseln sich immer ab, antworten nur kurz mit den angegebenen Alternativen, die grammatisch korrekt sind.
Beispiel:
A: Wann siehst du fern? B: Am Nachmittag.
Praxisbeispiele für Minidialoge
Die Minidialoge wurden mit dem Tool Wordwall erstellt. Das Ziel ist, die korrekten grammatischen Strukturen zu wiederholen, zu automatisieren und dabei ohne nachzudenken flüssig zu sprechen.
Minidialog 1
Thema: Freizeit und Hobby
Grammatik: Temporale Präpositionen mit Dativ
Niveau: A1/A2
Lernziel: Temporale Präpositionen festigen, Flüssigkeit und Automatisierung
Minidialog 2
Thema: Alltagsaktivitäten
Grammatik: Vergangenheitsform mit Perfekt
Niveau: A1/A2
Lernziel: Wiederholung, Festigung der Part. II Formen, Flüssigkeit und Automatisierung
Minidialog 3
Thema: Beruf und Arbeitsplatz
Grammatik: Lokale Präpositionen mit Dativ
Niveau: A1
Lernziel: Lokale Präpositionen festigen, Flüssigkeit und Automatisierung
Minidialog 4
Thema: Alltag
Grammatik: Vokalwechsel (e/i, a/ä, e/ie)
Niveau: A1
Lernziel: Wiederholung, Festigung der Verbformen mit „ich“ und „du“, Flüssigkeit und Automatisierung
Minidialog 5
Thema: Tipps geben
Grammatik: Imperativ „du“-Form
Niveau: A1
Lernziel: Wiederholung, Festigung der Imperativformen mit „du“, Flüssigkeit und Automatisierung
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