
Produktsicherheit bei Betzold

Betzold – Hinter den Kulissen: Geprüfte Qualität
Bei Betzold sind wir immer auf der Suche nach neuen, innovativen Bildungsprodukten, die die Arbeit von Pädagoginnen und Pädagogen bereichern und erleichtern können.
Dabei steht der Sicherheitsaspekt aber immer an erster Stelle!
Als Bildungs- und Lehrmittelversand kommen gerade die Kleinen und Kleinsten mit unseren Produkten in Kontakt, deshalb legen wir grössten Wert auf die Sicherheit unserer Produkte und Überprüfen die Einhaltung aller Anforderungen gewissenhaft.
Um mehr über das Thema Produktsicherheit bei Betzold zu erfahren, treffe ich mich mit Nicole Mattern. Als ausgebildete „Fachkraft für Spielwarensicherheit“ ist sie die richtige Ansprechpartnerin für alle Fragen zur Produktsicherheit und Qualitätssicherung.
Hallo Nicole! Du bist bei Betzold seit über sechs Jahren als „Fachkraft für Spielwarensicherheit“ tätig. Welche Massnahmen triffst du, um die Sicherheit der Produkte festzustellen?
Ich überprüfe, ob alle Artikel, für die es gesetzliche Vorgaben gibt (also nicht nur Spielzeug, sondern z. B. auch Elektroartikel), die gesetzlichen Auflagen erfüllen.
Bei deutschen und innereuropäischen Herstellern fordere ich die Prüfberichte bzw. Konformitätserklärungen an, vergewissere mich, dass diese stimmig sind und kontrolliere, ob die geforderten Kennzeichnungen vorhanden sind.
Bei Importartikeln werden die Prüfberichte ebenfalls angefordert, teilweise müssen Prüfungen erneut bzw. ergänzende Prüfungen durchgeführt werden. Für importierte Produkte müssen wir zudem eine technische Dokumentation anlegen. Da wir hier quasi als Hersteller gelten, werden sämtliche Daten, wie z. B. Kennzeichnung, von uns vorgegeben.
Ausserdem überprüfe ich die Anleitungen zu den Produkten und ergänze gegebenenfalls fehlende Angaben und Warnhinweise und pflege sie in unsere Printmedien und den Online-Shop ein.
Woran erkennst du geprüfte Produkte?
Innerhalb der Europäischen Union müssen Spielwaren das CE-Zeichen tragen. Der Hersteller kann die Konformität mit den gesetzlichen Vorgaben selbst bestätigen und auch die CE-Kennzeichnung am Produkt anbringen. Das Zeichen darf nur angebracht werden, wenn das Produkt auch tatsächlich den Erfordernissen entspricht und für Kinder ungefährlich ist. Bei Spielwaren bezieht sich das meist auf die europäische Richtlinie 2009/48/EG, die sogenannte Spielwarenrichtlinie, und die EN71 Normenreihe.
Bei anderen Artikeln ist es schon schwieriger: Z. B. bei Elektroartikeln können die Hersteller die erforderlichen Prüfungen wie die EMV (elektromagnetische Verträglichkeit) oder NSpRL (Niederspannungsrichtlinie) schwer selbst erbringen. Diese müssen meist durch unabhängige Prüflabore durchgeführt werden.
Sind gekennzeichnete Produkte immer sichere Produkte?
Da Hersteller das CE-Zeichen selbst vergeben, ist diese Kennzeichnung nicht immer zuverlässig. Manchen Herstellern ist beispielsweise nicht bewusst, welche Vorgaben zu erfüllen sind. Ware aus China ist z. B. grundsätzlich gekennzeichnet – nur eben teilweise auch falsch. Darauf dürfen wir uns nicht verlassen. Es muss eine Überprüfung stattfinden.
Welche Möglichkeiten stehen dir dabei zur Verfügung?
Bei Spielzeug mache ich zunächst eine grobe Überprüfung: Mit Schablonen teste ich, ob Verschluckungsgefahr besteht, eine Federwaage zeigt, wie viel Kraft ich aufwenden muss, bis sich Einzelteile lösen. Hier wird auch schon mal einem Stofftier an der Naht gezogen oder ein Holzspielzeugauto auf den Boden geworfen – wenn es in alle Einzelteile zerbricht, hat es die „Fallprüfung“ nicht bestanden. Wir haben auch schon das ein oder andere Kinderkostüm angezündet, um die Brandeigenschaften zu testen.
Sozusagen ein Meilenstein für noch mehr Produktsicherheit war die Inbetriebnahme unseres „Toy Checkers“. Das Gerät ist eine Art Scanner mit dem wir nun auch chemische Analysen selbst durchführen können. Der „Toy Checker“ zeigt alle Elemente an, die gemäss der Spielwaren-Prüfnorm EN71-3 toxisch sind und für die es Grenzwerte gibt. Durch diesen zuverlässigen, schnellen und zerstörungsfreien Test haben wir jetzt die Möglichkeit, noch mehr Proben zu nehmen.
Manche Artikel können durch uns aber nicht umfassend geprüft werden. Wir arbeiten deshalb mit unabhängigen, akkreditierten Prüflaboren, wie der SLG Prüf- und Zertifizierungs- GmbH, zusammen.
Welche Mängel stellst du häufig fest?
Oft lösen sich Nähte oder Einzelteile, wodurch eine Verschluckungsgefahr entsteht. Andere Produkte verpuffen regelrecht, wenn ich sie auf Brennbarkeit teste. Und dank des „Toy Checkers“ bemerken wir nun sofort, wenn verbotene chemische Elemente enthalten sind.
Was passiert, wenn etwas nicht in Ordnung ist?
Wenn Mängel festgestellt werden, treten wir mit den Lieferanten in Kontakt und weisen darauf hin. Oftmals sind es Dinge, die relativ schnell behoben werden können – wie z. B. Nähte, die sich leicht lösen, besser zu vernähen.
Teilweise ist es auch komplizierter und es kann keine akzeptable Lösung gefunden werden. In solchen Fällen gelangt das Produkt nicht in unser Sortiment.
Gab es eigentlich schon spektakuläre Tests?
Wir haben zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Ellwangen ein Brandschutzvideo gedreht, um die Vorteile von schwer entflammbaren Bezugsstoffen und Füllmaterialien von Schulmöbeln aufzuzeigen.
Zum Teil sind Ergebnisse dabei herausgekommen, mit denen wir nicht gerechnet hätten.
Winkelriedstrasse 82
8203 Schaffhausen
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