Regenwürmer beobachten in Kindergarten und Schule

Hier erfahren Sie, wie sie eine Regenwurmbeobachtungskasten (auch Vermarium) bauen und einrichten, damit die Kinder die Regenwürmer beobachten können

Warum sind Regenwürmer wichtig für unseren Boden?

• Während sie organisches Material aufnehmen und zersetzen, arbeiten sich Regenwürmer fortwährend durch den Boden, durchlüften und lockern ihn dabei.
• Sie tragen Mineralstoffe und Humus in tiefere Bodenschichten und sorgen dabei für eine Durchmischung des Bodens. 
• Diese Arbeit schützt uns auch vor den Folgen von Starkregen, der schneller abfliessen kann, wenn der Boden locker und nicht verdichtet ist.
• Zu guter Letzt sind auch ihre Hinterlassenschaften sehr nährstoffhaltig und fungieren als Bodendünger. Damit haben sie eine grosse Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit.

Da sie aber eher unscheinbare Gesellen sind, die meist im Verborgenen unter der Erde leben, nehmen wir sie kaum wahr. Nur bei Regen oder beim Graben im Garten bekommt man sie zu Gesicht.

Wer Regenwürmer bei der Arbeit beobachten und mehr über ihre Lebensweise erfahren möchte, braucht eine Regenwurm-Beobachtungsstation. Diese bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:

• Die Kinder erfahren dadurch, wie nützlich die Würmer sind. 
• Durch den Kontakt werden häufig auch vorhandene Ekelgefühle gegenüber den Erdbewohnern abgebaut.
• Die Kinder üben sich durch das Füttern und feucht halten der Erde darin, Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen.

Regenwurmbeobachtungskasten (Vermarium) einrichten

Material:

• transparenter Behälter (z.B. ein grosses Einmachglas oder Messbecher mit etwa 1000 ml Fassungsvermögen) oder ein Regenwurmbeobachtungskasten
• Bodenmaterial in verschiedenen Farbtönen, damit die Kinder erkennen, dass die Regenwürmer für eine Durchmischung des Bodens sorgen (z. B. Kies, dunkle Pflanzerde, Sand, lehmige Erde, …). 
• Regenwurmnahrung (z. B. Gras, Salat, Pflanzenreste und verrottendes Laub)
• ein Tuch zum Abdecken der Station
• etwa 5-10 Regenwürmer 

So funktioniert’s:

1. Die Erde schichtweise in den Behälter geben und anfeuchten.
   Zum Rand sollten Sie etwas Abstand lassen, damit die Würmer nicht ausbrechen.
2. Legen Sie etwas von der Nahrung für die Würmer auf die Erde. Die Nahrung für die Würmer muss immer wieder nachgefüllt werden.
3. Jetzt können die Bewohner einziehen. Am leichtesten sind Regenwürmer nach einem Regenguss zu finden, wenn sie an die Oberfläche kommen.
4. Decken Sie den Behälter mit einem Tuch ab, um die lichtempfindlichen Würmer zu schützen. Für die Beobachtungszeit kann das Tuch natürlich kurz entfernt werden.
5. Der Standort sollte eher kühl und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Besprühen Sie die Erde regelmässig, damit sie nicht austrocknet. Sie sollte aber auch nicht zu nass sein.

Regenwürmer beobachten

Bevor es losgeht, können Sie mit den Kindern noch Regeln zum Umgang mit den Tieren vereinbaren. Hier ein paar Beispiele:

• Wir holen Regenwürmer nur aus der Erde, wenn es unbedingt notwendig ist und eine Lehrerin/ein Lehrer anwesend ist.
• Die Verdunkelung der Beobachtungsstation wird nur kurz entfernt, um die Regenwürmer zu beobachten. 
• Wir gehen vorsichtig mit den Regenwürmern um, um keinen Wurm zu verletzen.

Jetzt kann die Beobachtungsphase beginnen! Täglich sehen die Schülerinnen und Schüler, wie die kleinen Erdbewohner ihren Lebensraum verändern.

In einem Regenwurm-Tagebuch können die Kinder festhalten, welche Veränderungen und Verhaltensweisen der Würmer sie beobachten.

• Wie sehen Regenwürmer aus? Zeichne einen Regenwurm.
• Was fressen Regenwürmer am liebsten? 
• Wie bewegen sie sich? 
• Wie verändert sich ihr Lebensraum? 
• Warum sind sie so nützlich für ihre Umgebung? 
• Was mögen sie und was nicht?