Eingangsbereiche in Kindergarten und Kita gestalten

Garderobe in einem Kindergarten ausgestattet mit dem Betzold Online-Shop.

Der Eingangsbereich in Kindergarten und Kita dient neben dem Ankommen der Kinder und seiner Funktion als Garderobenbereich auch als Treffpunkt für Eltern. Ausserdem ist der Flur einer Kindertagesstätte auch Ausstellungsfläche für Bastelarbeiten und - je nach Raumgrösse oder pädagogischer Ausrichtung – zeitweise sogar Ausweichfläche für pädagogische Angebote. Diese vielseitige Nutzbarkeit macht das Entree von Kindertagesstätten zu einer Herausforderung in der Raumplanung. Wie werden all diese Funktionen, egal ob praktischer Natur oder auch, was die einladende Atmosphäre angeht, am besten umgesetzt? Und wie werden die Bedürfnisse von Kindern, pädagogischen Fachkräften und Sorgeberechtigten am besten berücksichtigt?

Das erfahren Sie in diesem Beitrag

    • Der Eingangsbereich als Visitenkarte des Kindergartens
    • Tipps für einen optimal gestalteten Eingangsbereich
    • Funktionsbereiche des Flurs
    • Saisonale Gestaltung des Eingangsbereichs

Der Eingangsbereich als Visitenkarte des Kindergartens

Auch in Kindergarten und Kita gilt: Eine aufgeräumte und freundliche gestaltete Eingangshalle wirkt einladend und macht es Kindern, Eltern und potenziellen neuen Kolleginnen und Kollegen leichter, sich in der pädagogischen Einrichtung wohlzufühlen. Bereits bei der Planung des Eingangsbereiches sollte darauf geachtet werden, dass die gewählten Einrichtungsgegenstände funktional und praxistauglich aber auch atmosphärisch sind. Schon beim Betreten der Kindertagesstätte sollte ein Gefühl der Geborgenheit und der Sicherheit vermittelt werden. 

Tipps für einen optimal gestalteten Eingangsbereich:

Funktionale Möbel mit Stauraum 

Der Schlüssel zu einem aufgeräumten Eingangsbereich ist Stauraum. Jacken, Schuhe, Gummistiefel, Handschuhe, Matschhosen, Wechselkleidung und persönliche Gegenstände wie Stofftiere finden hier ihren Platz. Personalisierte Garderobenplätze sind ein Muss und vermitteln ein Gefühl des Ankommens. Damit dieser Bereich nicht allzu vollgestopft wirkt, sollte lediglich die aktuelle saisonale Kleidung dort aufbewahrt werden. Alles andere kann den Eltern mit nach Hause gegeben werden. Auch Aufbewahrungskästen sorgen dafür, dass kleine Gegenstände und einzelne Handschuhe, Socken oder Ähnliches nicht überall herumliegen. Ob bewusst oder unbewusst wahrgenommen, gilt: Ein aufgeräumter Eingangsbereich in Kindergarten und Kita suggeriert eine ebenso geordnete Struktur und Arbeitsweise. 

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Kindgerechte und anregende Gestaltungselemente

Neben praxistauglichen und praktischen Möbelstücken soll natürlich auch beim Betreten des Kindergartens schon eine kindgerechte, anregende Umgebung für Kinder und Eltern erkennbar sein. Spiegel, Wandspiele und – sofern dies vom Platz her möglich ist – Podeste laden dazu ein, direkt in die Gemeinschaft der Kita einzutauchen und zusammen mit den anderen Kindern täglich Neues zu entdecken. 

Platz für Informationen

Der Austausch von Informationen sorgt nicht nur im pädagogischen Team für einen reibungslosen Ablauf. Auch zwischen Kindergartenteam und Eltern oder Sorgeberechtigten sorgt ein unkomplizierter Austausch von wichtigen Infos – auch abseits von Elternbriefen – für eine zielführende Zusammenarbeit. Waldtage, Ausflüge oder kleinere und grössere Feiern können an Plakatwänden angekündigt werden. Neue Kolleginnen und Kollegen stellen sich mit einem – im Eingangsbereich ausgehängten – Steckbrief vor. Der Elternbeirat informiert dort über aktuelle Projekte und auch die Öffnungszeiten der örtlichen Bibliothek und viele weitere Hinweise und Tipps sind für alle einsehbar. 

Viel Licht und warme, einladende Farben

Ein aufgeräumter und organisierter Flur muss nicht weiss, kalt und leer sein. Warme, einladende Farben oder helle Pastelltöne sorgen gemeinsam mit einem durchdachten Beleuchtungskonzept für eine positive Raumwirkung. Mit natürlichen und auch künstlichen Lichtquellen fällt Kindern und Erwachsenen die Orientierung leicht. Jeder findet seinen Platz und die wichtigsten Informationen auf einen Blick. Ein ausreichend beleuchteter Eingangsbereich erleichtert es den Kindern auch, sich selbstständig umzuziehen. Schuhe zubinden und Reissverschluss einfädeln – das geht schneller und leichter, wenn man etwas sieht :)

Schallabsorber gegen den Lärm

Fliesenboden, PVC-Bodenbelag oder Hartholzböden sind pflegeleicht und hygienisch. Allerdings steigt mit diesen Böden durch ihre schallharte Beschaffenheit auch der Geräuschpegel in Flur und Eingangsbereich. Das laute Stampfen von vielen Kinderfüssen und aufgeregte Gespräche zwischen den Kleinen werden durch die Raumbeschaffenheit oft verstärkt. Abhilfe schaffen hier Akustik-Wandpaneele oder Schallabsorber, die ganz unkompliziert an Decke oder Wand angebracht werden können. 

Funktionsbereiche des Flurs

Besonders in Kindergärten und Kitas ist der Flur oder auch der Eingangsbereich so viel mehr als Garderobe oder die Verbindung zwischen mehreren Räumen. Bedingt durch beengte Gruppenräume, steigende Zahlen zu betreuender Kinder oder auch durch die Umsetzung unterschiedlicher pädagogischer Konzepte (z. B. die Reggio-Pädagogik mit der Piazza als zentralem Treffpunkt) wird dieser Raum in Kindertagesstätten mit den unterschiedlichsten Funktionen bedacht.

Begegnungsort für Eltern

Als Elternplatz wird oft eine Sitzgelegenheit in Erwachsenengrösse mit einem kleinen Tisch verwendet. Eltern, die ihre Kinder abholen oder bringen, finden im Elternbereich allgemeine Informationen zur Kindertageseinrichtung und aktuelle Nachrichten, Infobroschüren zu Kindererziehung, Kindergesundheit, Familienthemen, Medienerziehung und vielem mehr. Weiterhin gibt der Elternplatz kurze Gelegenheit für Tür-Angel-Gespräche oder den Austausch mit anderen Eltern. 

Garderobe

Jedes Kind braucht seinen Platz und das gilt auch für die Kleidung, die Schuhe und das ein oder andere Schmusetier. Eine ansprechend gestaltete und trotzdem funktionale Garderobe für die Eingangshalle bietet Stauraum, einfach erkennbare Sitzplätze für die Kinder und eine kindgerechte Höhe, sodass die Kleinen ihre Fächer, Kleiderhaken und Ablagebereiche selbstständig erreichen können. 

Essbereich im Flur

Wenn die Raumaufteilung keinen separaten Speiseraum ermöglicht, kann dieser auch in den Eingangsbereich ausgelagert werden. Die entsprechenden Tische und Stühle in kindgerechter Höhe bieten nicht nur Platz für das gemeinsame Frühstück oder Mittagessen, sondern können auch für Spiele oder Bastelarbeiten genutzt werden.  

Spielbereich

Einladend und anregend soll der Flur in Kindergarten und Kita sein. Wenn also durch die Farbgestaltung und die Raumakustik entsprechende Vorbereitungen getroffen wurden, ist es im nächsten Schritt der Raumkonzeption sinnvoll, sich über die tatsächliche Nutzung der Räumlichkeit klar zu werden. Wie gross ist der Eingangsbereich? Werden dort Bewegungsparcours oder Klettermöglichkeiten für die Kinder untergebracht? Gibt es eine eigene Bauecke, eine Puppenküche oder eine Bibliothek für Eltern und Kinder? Ziel der genannten Möglichkeiten ist es, den Flur aus seiner reinen Schleusenfunktion herauszuführen und ihn zu einem Lebensraum für Gross und Klein zu machen – eine Rolle, die dem Kindergarten im Allgemeinen zugewiesen wird und die sich daher in allen Räumen wiederfinden sollte. 

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Saisonale Gestaltung des Eingangsbereichs

Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind 4 Jahreszeiten. Keine weniger und keine mehr. 4 verschiedene Fröhlichkeiten.
(L. Lionni „Die Feldmaus Frederick“) 

Das Thema Jahreszeiten wird Kindern nicht nur durch Bücher und Gespräche vermittelt, sondern auch durch Dekorationen und pädagogische Angebote. Sei es das gemeinsame saisonale Basteln für den Eingangsbereich oder eine auf die Jahreszeiten abgestimmte Auswahl an Büchern – die visuelle Präsentation hinter der Eingangstür bringt die Kinder dazu, sich aktiv mit dem aktuellen Jahresabschnitt auseinanderzusetzen. 

Jahreszeitentisch

Als Dekoration für den Eingangsbereich hat sich der Jahreszeitentisch etabliert. Auf einem nicht allzu hohen Tisch werden, für die Jahreszeit typische, Symbole, Pflanzen, Früchte, Bilder, Bücher oder Tiere arrangiert. Das Farbschema wird ebenfalls der Saison angepasst und kann von frühlingshaftem Grün über sommerliches Gelb zu herbstlichem Orange hin zu winterlichem Blau reichen. Die Kinder sollten die Möglichkeit haben, den Jahreszeitentisch zu untersuchen und in gemeinsam zu erkunden. Mit allen Sinnen werden so Erfahrungen gesammelt. Ein duftender Kiefernzapfen oder ein Regenstab sorgen dafür, dass nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren und die Nase das jahreszeitliche Sinnesspektrum erfahren.  

Fensterbilder

Grosse Fensterflächen sind in vielen Kindergärten der Garant für lichtdurchflutete Räumlichkeiten. Dies ist nicht nur bei den Gruppenräumen der Fall, sondern auch im Eingangsbereich. Um diese Fensterflächen bestmöglich und kreativ zu nutzen, bietet sich das Basteln von Fensterbildern an. Der Vorteil einer Fensterdekoration ist, dass alle Kinder ihren Teil dazu beisteuern können. Eine verschneite Landschaft mit Transparentpapier-Sternen im Winter oder eine Wiese voller Hasen im Frühling – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. 

Ausstellungsfläche für Kunstwerke 

Damit nicht nur die Freunde in der eigenen Gruppe Bastelarbeiten und Bilder sehen können, ist das Einrichten einer Galerie im Eingangsbereich durchaus sinnvoll. Ob mit Bilderleisten oder Stellwänden – zentral in Szene gesetzt sind die bunten Basteleien mehr als reine Dekoration. Sie geben ausserdem einen Einblick in die aktuellen Themenkomplexe des Kindergartenjahres und auch über die Interessen der kleinen Künstler.