Gross- und Kleinschreibung
Wer in sozialen Medien unterwegs ist oder Messenger-Dienste nutzt, kann leicht auf den Gedanken kommen, dass die Regeln zur Gross- und Kleinschreibung und zur Interpunktion ausser Kraft gesetzt wurden.
Auch wenn es manchmal in den Fingern juckt (Lehrerinnen und Lehrer sind besonders anfällig dafür ;-) ), muss man hier natürlich nicht gleich mit erhobenem Zeigefinger und Rotstift herbeieilen.
Eine Errungenschaft der kurzen Mitteilungen ist es ja gerade, schnell und unkompliziert zu kommunizieren. Das Aufrufen des Felds mit den Satzzeichen oder der Umschalttaste ist da eben einfach ein Umweg, den man sich gerne spart.
Bei einigen Schülerinnen und Schülern scheint da der Eindruck zu entstehen, dass Gross- und Kleinschreibung und Zeichensetzung allgemein nicht so wichtig seien, was wir beispielsweise auch in Bewerbungen für Ausbildungsstellen bemerken.
Warum die Zeichensetzung manchmal doch einen entscheidenden Unterschied machen kann, haben wir im Beitrag „10 Gründe, warum Ihre Schülerinnen und Schüler die Kommaregeln kennen sollten“ bereits aufgeführt.
Jetzt möchten wir eine Lanze für die korrekte Grossschreibung bzw. Kleinschreibung brechen!
So schwer ist es gar nicht: Welche Worte werden gross geschrieben?
1. Substantive
- Substantiven kann ein bestimmter oder unbestimmter Artikel vorangestellt werden
(z. B. „der Hund“, „eine Blume“, „ins Wasser springen“) - Substantiven kann ein Zahlwort vorangestellt werden
(z. B. „ein Tisch“, „fünf Stühle“) - Substantiven kann ein Pronomen vorangestellt werden
(z. B. „mein Auto“, „unser Haus“) - Substantiven kann ein Adjektiv vorangestellt werden
(z. B. „neue Kleider“, „gute Freunde“) - Substantive kann man auch an der Wortendung erkennen: -keit, -heit, -ung, -schaft, -tion, -chen, -tum -nis, -ling, -lein, -sal, -sel.
Substantivierungen
Worte anderer Wortarten (v. a. Adjektive und Verben), die wie ein Substantiv verwendet werden, werden gross geschrieben (z. B. „Das Wandern ist des Müllers Lust“, „beim Laufen“, „eine Vier in der Klassenarbeit schreiben“).
Zeit- und Altersangaben sowie mit „am“ gebildete Superlative bleiben klein (z. B. „Die Stunde beginnt um acht.“, „Jonas ist am grössten.“).
Satzanfänge
Wörter am Beginn eines Satzes oder einer Überschrift wird immer gross geschrieben. Nach einem Doppelpunkt schreibt man gross, wenn ein vollständiger Satz folgt.
Namen
Eigennamen, Namen von Orten oder Firmen werden gross geschrieben.
Höflichkeitsform
Die Höflichkeitsform „Sie“ bzw. „Ihr“ und „Ihnen“ wird gross geschrieben. Ansonsten werden Pronomen klein geschrieben.
Warum es manchmal gar nicht schlecht ist, die Regeln zur Gross- und Kleinschreibung zu kennen
Die Gross- und Kleinschreibung hilft uns, Texte leichter zu lesen und zu verstehen. Ausserdem gibt es Situationen, in denen es wichtig ist, die Regeln zur Gross- und Kleinschreibung zu kennen: So macht die oben bereits erwähnte Bewerbung mit vielen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern einfach keinen guten ersten Eindruck. Und zu einem zweiten Versuch kommt es dann in der Regel nicht.
Wer ein bisschen Humor in das Ganze bringen möchte, findet hier ein paar Anregungen :)
Für Fotographen wichtig:
Ich sehe das objektiv.
Ich sehe das Objektiv.
Was wäre er gern?
Er wäre gern dichter.
Er wäre gern Dichter.
Ob auch der Floh floh, ist unbekannt ;-)
Der Gefangene floh.
Der gefangene Floh.
Noch mehr Krabbeltiere?
Die Spinnen.
Die spinnen.
Zweifelhafte Zuneigungsbekundungen:
Ich mag dich ungeheuer.
Ich mag dich Ungeheuer.
Für alle, die sagen, Gross- und Kleinschreibung mache keinen Unterschied:
Ihr Erbrecht.
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