Verkehrserziehung im Kindergarten
Sicherheit im Strassenverkehr ist nicht nur für angehende Schulkinder wichtig. Auch die jüngeren Kindergartenkinder können spielerisch an die wichtigsten Verkehrsregeln herangeführt werden. Mit Fahrzeugen für draussen und drinnen lassen sich Verkehrssituationen üben. Ausserdem wird die Motorik der Kinder durch das Fahren mit Rutschauto, Roller und Dreirad gefördert.
Welche Verkehrsregeln sollten Kindergartenkinder kennen?
Bereits Kinder ab 3 Jahren können an die allgemein geltenden Verkehrsregeln herangeführt werden. Wichtig sind zunächst besonders die Verhaltensregeln, die Fussgänger beachten sollten. In der Gruppe können Wege rund um die Kindertagesstätte regelmässig erkundet und verinnerlicht werden. Das gemeinsame Erleben fördert das Sicherheitsgefühl der Kinder. Wichtige Punkte beim Spaziergang mit Kindern sind:
- Kinder sollten nicht zu nah an der Bordsteinkante laufen, sondern eher mit Abstand zur Fahrbahn.
- Beim Überqueren der Strasse sollte ein Zebrastreifen oder eine Fussgängerampel vorhanden sein.
- Die Bedeutung des Zebrastreifens und der Bedeutung der Ampelfarben sollte kindgerecht erklärt werden.
- Ist keine Ampel oder ein Zebrastreifen vorhanden, kann mit Beachtung des Strassenverkehrs und dem doppelten Blick zu beiden Seiten, die Strasse überquert werden, wenn kein Fahrzeug naht.
- Parkende Autos können jederzeit gestartet werden, daher sollten die Kinder auch auf Parkplätzen nicht rennen oder spielen.
Um den Kindern ein besseres Verständnis der anderen Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen, können Situationen im Strassenverkehr auch in der Einrichtung geübt werden. Hierzu können Fahrzeuge wie Roller, Rutschautos, Rollbretter oder Dreiräder zum Einsatz kommen. Je nach Alter und motorischen Fähigkeiten der Kinder werden Strassen abgesteckt, Hindernisse aufgebaut, die zu umfahren sind und Strassenschilder zur Übung aufgestellt.
Diese Situationen vermitteln spielerisch die Realität auf in Dorf oder Stadt. Ausserdem wird die räumliche Vorstellung der Kinder geschult und ihre motorischen Fähigkeiten werden trainiert.
Weitere Informationen zum „Tote-Winkel-Training“ gibt es hier:
Optimaler Parcours-Aufbau für die Verkehrserziehung
Der Parcours für die Fahrstunde kann entweder im Sportraum oder im Aussenbereich aufgebaut werden. Das hängt ganz vom Wetter und den eingesetzten Fahrzeugen ab. Werden Rutschauto oder Rollbrett eingesetzt, bietet sich ein Hindernisparcours im Innenbereich an. Wird auf Rollern und Dreirädern gefahren, sind die Einsatzmöglichkeiten im Aussenbereich vielfältiger.
Aussenbereich:
- Strassen und Wege mit Strassenkreide aufmalen
- auch Kurven mit einbauen und Kreuzungen mit den entsprechenden Stoppschildern
- mit unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern arbeiten (Fahrer:innen, Polizei, Mechaniker, Fussgänger:innen)
Innenbereich:
- mit Markierungsband Wege und Strassen auf den Boden kleben
- Rampen und Turnmatten können als Hindernisse eingesetzt werden
- auch hier ist eine abwechslungsreiche Strecke wichtig, um den Kindern das Austesten vielfältiger Fähigkeiten zu ermöglichen (bremsen, beschleunigen, lenken etc.)
Der Parcours sollte für alle Kinder die Möglichkeit bieten, ihre Fertigkeiten auszuprobieren. Eine variable Streckenführung kann durch Markierungskegel unterschiedliche Wege für Fahranfänger:innen und erfahrene Kinder hinter dem Steuer bereithalten.
Die Fahrprüfung im Kindergarten
Um den Führerschein für eines der Fahrzeuge in Kindergarten oder Kita zu machen, kann mit den oben geschilderten Aufbauten gearbeitet werden.
Im Vorfeld werden die Strecken kennengelernt und geübt. Verkehrsregeln werden gemeinsam besprochen und die Bedeutung der wichtigsten Verkehrsschilder vermittelt. Nicht nur die Fahrpraxis steht bei der Führerscheinprüfung im Fokus, auch das spielerische Vermitteln von Wissen kann hier leicht eingebaut werden.
Ein vorher festgelegte Situation wird von den Kindern als Aufgabe mit den Fahrzeugen bewältigt. („Fahre zwei Mal den Parcours und parke dein Fahrzeug auf der eingezeichneten Parkfläche.“)
Nach erfolgreichem Absolvieren des Parcours wird der Führerschein an das Kind übergeben. Wahlweise kann diese Einheit auch als Inhalt für das Portfolio verwendet werden.
Führerschein als Download
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